Montag, 18. August 2014

OL und Trottiplausch auf dem Niederhorn

Um sechs Uhr in der Früh hiess es am Sonntag "Tagwache". Unsere Kinder waren natürlich alles andere als "amused". Ich musste mir ehrlich gesagt auch einen Ruck geben. Draussen sah es nach Herbst aus: Nebel. Und die Temperaturen schienen auch nicht gerade einen Sommertag zu versprechen. Aber schliesslich war heute, seit langem, endlich wieder einmal Sonnenschein gemeldet. Und diese Chance wollten wir packen, egal zu welchen "Begleittemperaturen". Wir machten uns also auf Richtung Oberland. Beim Bahnhofparkplatz in Thun machte uns ein netter Herr darauf aufmerksam, dass sich ca. 500 Meter weiter, nach dem Bahnübergang links ein Parkplatz befindet, wo für Fr. 4.00 pro Tag anstatt der Fr. 20.00 beim Bahnhof geparkt werden kann. Als wir am Schalter die Schifffahrtskarten lösten, trat uns selbiger Herr in Kapitänsuniform entgegen und fragte uns freundlich, ob wir denn den Parkplatz gefunden hätten. Solche netten, zuvorkommenden Menschen gibt es in Thun!





Bei Kaffee und Gipfeli reisten wir gemütlich mit dem Schiff bis zur Station Beatenbucht. Hier bemerkten wir, dass wir bei Weitem nicht die einzigen waren, die vom schönen Wetter profitieren wollten: Geduldig standen wir bei der Talstation der Niederhornbahn an, um uns nachher, eingequetscht wie die Sardinen, von der Standseilbahn nach Beatenberg bringen zu lassen.




Nach weiterem Anstehen und "Herumgedrücke" brachte uns die Seilbahn auf 1950 m auf das Niederhorn. Hier befindet sich das Bergrestaurant mit sonniger Aussichtsterrasse, welches wir jedoch links liegen liessen.


 



 
Wir hatten Wichtigeres vor: Bereits bei der Talstation haben wir uns mit Karten eingedeckt. Auf drei verschieden Schwierigkeitsstufen kann das Niederhorn auf einem Orientierungslauf entdeckt werden. Wir haben uns für den mittelschweren Reh-Trail entschieden. Die OL-Posten sind etwas vom Weg entfernt im Gelände versteckt aber nicht unauffindbar. Auf der Karte sind selbst Details wie Steingruppen und markante Einzelbäume eingezeichnet. Da es in letzter Zeit sehr oft geregnet hat, war das Gelände jedoch sehr durchnässt. Wir traten von einen Sumpfloch ins nächste und waren froh, hatten wir uns morgens für die festen Schuhe entschieden.



Unterwegs gibt's überall gemütliche Sitzgelegenheiten und eine perfekt eingerichtete Grillstelle um sich mit dem mitgebrachten Mittagessen aus dem Rucksack zu stärken. Inklusive Mittagsrast, Aussicht und Natur geniessen, Fotosessions und Kühe locken brauchten wir etwa eineinhalb Stunden für den ganzen Lauf.




 


Bei der Mittelstation der Seilbahn "Vorsass" konnten wir die Wettbewerbskarten, welche wir bei jedem Posten gestempelt hatten einwerfen. Mit etwas Glück winkt Ende Saison ein toller Preis. Das OL-Angebot ist übrigens kostenlos. Nach einer weiteren kleinen Stärkung aus dem Rucksack mieteten wir Trotti-Bikes und liessen uns auf einer rasanten Abfahrt bis zur Station "Beatenberg" den Wind um die Ohren sausen.



Die Trottis können für Fr. 12.00 pro Person gemietet werden. (Familienpreis Fr. 36.00). Als Alternative kann die Abfahrt auch auf einer etwas längeren, gemütlicheren Route gemacht werden. Die Standseilbahn brachte uns nun wieder zurück zur Beatenbucht, wo wir uns im Restaurant direkt am See einen Kaffee resp. ein "Glacé" gönnten. Unser Timing stimmte heute perfekt. Das nächste Kursschiff, das uns nach Thun zurückbringen sollte war nämlich das restaurierte Dampfschiff aus der Zeit der "Belle Epoque".



Bereits von Weitem kündigte sich die "DS Blümlisalp" mit ihrem dumpfen Horn an. Trotz zahlreicher Fahrgäste genossen wir den Aufenthalt auf der altehrwürdigen Dame. In der Mitte des Schiffes kann beobachtet werden, mit welch eindrücklichen Kräften das Schiff angetrieben wird.




Stilvoll fuhren wir in Thun bei der Schiffländte ein. Mit dem richtigen "Stau-Riecher" und rechtzeitiger Autobahnausfahrt kamen wir müde und voller Eindrücke aber zeitig nach Hause.