Auf der Weiterfahrt Richtung Plitwitzerseen haben wir zwischen Vrbovsko und Slunj eine Nebenstrasse gewählt, welche uns durch bergiges Hinterland führte. Hier sind die Spuren des Krieges, welcher hier vor über zwanzig Jahren gewütet hat noch sehr gut erkennbar. Wir sind an vielen verlassenen und zerstörten Dörfern vorbeigefahren. Die Einschusslöcher sind zum Teil noch sichtbar.
In Grabovac, etwa zehn Kilometer vor den Plitwitzerseen entfernt
haben wir auf dem Camping Turist eingecheckt. Der Zeltplatz zum Teil im Wald
gelegen, mit rustikalen Waschhäuschen bietet auch ganz neue Mobilhomes und verfügt
sogar, zu Söhnchens Freude, über einen Swimmingpool.
Hier in Grabovac hatten wir das einzige Mal in diesen
vierzehn Tagen Regen. Ein Gewitter zog nachts über uns hinweg. Mir war das
egal. Ich habe mich schon um neun mit Kopfschmerzen ins gemütliche Camperbett
verzogen.
Morgens um Acht, der Himmel leider immer noch bedeckt, haben
wir ausgescheckt um so früh wie möglich zu den Plitzwitzer Seen zu kommen. Was sich auch
lohnte. Nur wenige Menschen tummelten sie um diese Zeit auf den schönen
Holzstegen, die durch den ganzen Park an den türkisblauen Seen und an den
unzähligen, sich über Travertinbarrieren ergiessenden Wasserfällen
entlangführten. Seit 1979 ist der Park ein UNESCO Weltnaturerbe. Zwischen 1962 und 1968 waren die Seen einer unter vielen Drehorten im ehemaligen Jugoslawien für die berühmten Karl-May-Filme.
Nahe der Plitwitzer Seen verläuft übrigens die Grenze zu Bosnien. Über mehrere 100 Jahre verlief hier die unruhige Grenze zwischen dem Habsburgischen und dem Osmanischen Reich. An Ostern 1991 war die Region stark betroffen von den Gefechten zwischen Kroaten und Serben.
Ein Besuch
dieses Naturschauspiels ist absolut lohnenswert, auch wenn die Sonne nicht scheint. Der
Eintritt kostet in der Hochsaison 160 Kuna für Erwachsene und 80 Kuna für Kinder und
Studenten. In diesem Preis ist auch die Fahrt mit dem Schiff und mit dem Bus
inbegriffen. Es gibt diverse Routen durch den Park, welche man wählen kann. Wir
nahmen den Eingang Nr. 1 und haben da die Route C gewählt, welche nach Plan
4-6 Stunden dauert. Sie führt durch den ganzen Park und wird durch eine
Schifffahrt und den Rückweg per Bus abgekürzt.
Wir waren relativ gemütlich
unterwegs, waren um halb Neun im Park und um Ein Uhr wieder draussen.
Jetzt
standen die Leute Schlange am Eingang des Parks und wir machten uns auf die
Weiterfahrt Richtung Dalmatien, wieder zurück ans Meer. Von den drei Nationalparks welche wir in Kroatien besucht haben, fand ich diesen am schönsten.
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