Sonntag, 18. September 2011

Herbst

Die Kinderkleiderbörse hat sich gelohnt - für Söhnchen. Zwei Tage Regale, Kleiderständer, Tische, Wegweiser, Kisten und Taschen voller Kleider und Spielsachen herumschleppen - für gerade mal 32 Franken. Es kamen am Freitag nur etwa 50 Lieferantinnen und am Samstag spürbar weniger Kunden als sonst. Wir wissen nicht woran es gelegen hat. Für Söhnchen war es aber sehr gut: Da die Auswahl beim Spielzeug sehr mickrig war, hat er natürlich fast alle seine Spielzeugautos, Traktoren, Lastwagen, Krane etc. verkauft. Er hat mehr als das Doppelte verdient wie ich. Er war schliesslich am Samstagmorgen beim Verkauf auch dabei und hat seine Ware fleissig feilgeboten. Der Verkauf ist auch für mich das Schönste: Der Kontakt mit den Kunden, die strahlenden Kinderaugen, wenn sie etwas aussuchen dürfen, oder ganz stolz ihr Taschengeld aus den winzigen Geldbörsen klauben. Gestern konnte ich sogar wieder einmal meine Französischkenntnisse gebrauchen. Töchterchen hat ebenfalls tüchtig mitgeholfen, hat die Preisschilder abgeschnitten und mitgerechnet. Auch sonst war sie uns eine Riesenhilfe, übrigens alle "Börsen-Kinder", wie wir die Kids des OK-Teams nennen. Was die während der zwei Tage voller Tatendrang alles geholfen haben, geschleppt haben, kleine Botengänge erledigt haben. Das ganze gratis, für eine guten Zweck. Das war echt toll. Nach dem Verkauf kommt jeweils der anstrengendste Teil. Nach anderthalb Tagen auf den Beinen wird es schon langsam harzig, die ganze Menge Kleider wieder zurücksortieren auf die jeweiligen Kundennummern, alle Mobilien wieder wegzuschaffen, die Räumlichkeiten zu putzen. Der Kleiderberg, den wir vor dem Rücksortieren jeweils auf den Tischen auftürmen, war trotz kleinerer Anzahl Lieferantinnen noch gross genug, wenn man bedenkt, dass jeder zwei IKEA-Taschen voller Kleider bringen darf und wir ja ziemlich wenig davon verkauft haben.... Wenn alle tatkräftig mithelfen geht's aber meistens recht schnell, so auch gestern. Bis es endlich 17 Uhr war und die restliche Ware und die Auszahlung von jeder Lieferantin abgeholt war, zog sich der Nachmittag dann doch dahin. Es kommt jedesmal vor, dass wir ein bis zwei Lieferantinnen anrufen müssen, weil sie das Abholen der Ware vergessen... Mittlerweile nur noch zu zweit, haben wir den Rest geputzt und todmüde aber zufrieden den Schlüssel dem Verwalter übergeben. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sich das Ganze doch noch gelohnt hat, und etwas Reingewinn übrigbleibt. Den Lieferantinnen ziehen wir jeweils 20% ihres Umsatzes ab für Raummiete, Werbung und sonstigen Aufwand. Und schlussendlich sollte noch etwas übrigbleiben zum Spenden.

So fand ich den Regentag heute richtig entspannend. Wir hatten einen gemütlichen Sonntag, mit "zmörgele", Zeitung lesen, Hausaufgaben mit den Kindern, Lottospielen auf Französisch (Töchterchen muss die Zahlen von 1-100 lernen) und Besuch bei meinem Bruder, der heute Geburtstag hat. Beim Spaziergang dorthin mussten wir feststellen, dass es empfindlich kalt geworden ist. Der Herbst ist da.

2 Kommentare:

  1. Das war bestimmt ein anstrengendes Wochenende, hoffentlich kommen genug Spenden zusammen! Das die Kinder so schön geholfen haben, war doch sehr gut. Da konnten sie doch richtig was mitnehmen für ihre Zukunft.
    Der Herbst ist tatsächlich da. Heute werde ich ein wenig pflanzen.
    Liebe Grüße
    Karoline

    AntwortenLöschen
  2. Ja, ich finde es auch toll, wenn den Kindern solche Werte mitgegeben werden. Ist heute leider nicht mehr selbstverständlich.
    Lg, Aquarius

    AntwortenLöschen