Mittwoch, 8. Februar 2012

Orchideen und allerlei anderes

Wenn ich meiner Bloggerstatistik Glauben schenken kann, hatte ich die letzten Tage überdurchschnittlich viele Besucher auf meinem Post über die gefrorenen Wasserleitungen. Da wurde bei Google gesucht nach "eingefrorene Wasserleitung", "gefrorener wasserzulauf toilette", "nur im oberen stockwerk rohre eingefroren im bad" usw. Ihr seid also auf meinem Blog gelandet. SORRY - es tut mir Leid, aber ich kann euch allen auch nicht weiter helfen. Auch unsere Leitungen sind nach wie vor gefroren. Da hilft nur eins: Abwarten und Tee trinken (wenn ihr denn irgendwo Wasser für denselben bekommt...hi, hi). Tröstet euch damit: Ihr seid nicht die einzigen.

Ich habe heute ein paar Bilder von meinen Orchideen gemacht, die mich im Moment mit ihren bezaubernden Blüten beglücken:


Ich habe sechs Orchideen, und wie ihr seht, blühen fast alle. Eine ist schon verblüht und auf Nummer 6 darf ich mich noch freuen.

Ansonsten war ich heute am telefonieren. Die Spielgruppe fällt auch morgen aus (im Spielgruppenlokal waren es heute 16°C, die Leitungen sind immer noch gefroren). Eigentlich hätten wir ja eine Telefonkette, die wir aber anscheinend zu wenig nutzen. Es hat nämlich nicht geklappt. Nachdem nach sechs Stunden die Kette noch nicht bei mir zurück war, habe ich schlussendlich fast jedem Mami persönlich angerufen. Natürlich wollten auch die Kinder noch schnell "Hallo" sagen, die Mamis hatten, wenn sie mich doch schon mal am Apparat hatten noch rasch was zu fragen oder wollten Sorgen deponieren, oder, was mich natürlich sehr gefreut hat, ein positives Feedback abgeben. Ein Mami erzählte mir, ihre Tochter wolle jeweils zu Regula ziehen, wenn Mami mit ihr schimpft... Das ist mein echter Lohn!

Ja, dann war heute auch wieder mal der ungeliebte Gang zum Zahnarzt fällig mit Töchterchen. Heute waren wir aber gewappnet, das homöopathische Mittel stand bereit. Die Zahnspangenschmerzen halten sich bisher in Grenzen. Vielen Dank für den Tipp! Eine Dreiviertelstunde waren wir in der Praxis, Töchterchen wurde nämlich ein hartnäckiger Milchzahn gezogen. Es wollte nicht mehr aufhören zu bluten... Töchterchen blieb ganz tapfer und liess sich ein Wattebausch nach dem anderen in den Mund stopfen. Sie wusste schliesslich, dass diese Nacht das "Zahnmäuschen" kommen und ein kleines Geschenk unter das Kopfkissen legen wird (In dieser Beziehung ist sie noch gerne ganz klein...).

Den Rest des Tages verbrachte ich damit, den Kindern beim Test lernen zu helfen. Körperteile auf Französisch, Symmetrieachsen einzeichnen, wer hat das Patent für die Glühlampe angemeldet?, welche Kräfte wirken auf einen Gegenstand im Wasser?. Mit Töchterchen habe ich heute angefangen zusätzlich Deutsch zu büffeln lernen. Wir hatten nämlich Anfang Woche Elterngespräch. Jetzt kommt genau das auf uns zu, was ich schon lange befürchtet habe, eineinhalb Jahre im Voraus leider etwas früher als erhofft: Sekundarschulübertrittsstress! Töchterchen ist schon seit längerem gestresst, wollte von mir wissen, wie man denn den Notendurchschnitt ausrechnet. Leider ist das überhaupt nicht aussagekräftig, der Lehrer entscheidet nämlich nicht nur anhand der Noten, sondern auch anhand diverser Aspekte (mündliche Tests, Teilnahme am Unterricht, Fleiss, Wille) welche Note er geben möchte. Per Stand heute würde sie es in Französisch locker und in Mathe gut schaffen. Deutsch liegt noch knapp unter dem geforderten Schnitt. Beim freien Sprechen und bei den Schreibanlässen (hiess bei uns noch ganz einfach "Aufsatz") hapert's noch. Tja, wie war noch die Aussage von Söhnchens Lehrerin? "Deutsch sehr gut, bei Ihnen wird wohl oft gelesen?" Da sieht man nur wie Kinder, trotz gleicher Erziehung, verschieden sein können. Mit zwei Fächern auf Sekundarschul-Niveau ist man zwar ein Sek-Schüler, Töchterchen möchte aber keine halben Sachen machen. Sie hat dem Lehrer bestimmt erklärt, sie möchte mit allen drei Fächern in die Sek. Der Lehrer schaute uns fragend an: "Was möchten Sie?" Ja geht es denn hier nun um Leistung oder um ein Wunschkonzert? Geht es darum, ob wir als Eltern jetzt gut argumentieren können, ob wir dem Lehrer gefallen oder nicht, oder was? Ich gab zur Antwort: "Natürlich wäre es schön, wenn sie es schaffen würde, aber wichtiger ist doch, dass es ihr wohl ist, dass sie weder über- noch unterfordert ist." Nur noch gedacht habe ich: "Ich will, dass der Lehrer mein Kind richtig einschätzt, es unterstützt und den Sekübertritt nicht davon abhängig macht, was die Eltern sagen oder (da bin ich mir sicher, dass es solche Eltern gibt), sogar fordern." Ich hätte es eigentlich laut sagen sollen, aber wer weiss, vielleicht wäre meine Aussage bei der definitiven Entscheidung in einem Jahr genau das Zünglein an der Waage... Wieder zu Hause habe ich auf Töchterchens Frage, ob ich denn mit dem Gespräch zufrieden sei, geantwortet, es sei ja nicht so schlimm, hätte sie ein Fach auf Realschulniveau. Ich muss aber selber eingestehen, wenn man selber ein Sekundarschüler war, macht es einem diese Aussage schon nicht einfach. Insgeheim hofft man doch, die Kinder schaffen es auch. Da kann mir keiner erzählen, dass sei bei ihm nicht so, glaube ich schlichtweg nicht. Dazu kommt der heutige Druck im Arbeitsleben, den man auf seine Kinder zukommen sieht. Man möchte doch das Beste für seine Kinder, und doch möchte ich, dass sie sich nicht selbst zu sehr unter Druck setzen. Ich habe Töchterchen dann versprochen, mit ihr zu üben. Ich habe gestern also mal etwas gegoogelt (an den Zeitaufwand darf ich jetzt gar nicht mehr denken, spielt auch keine grosse Rolle mehr, habe eh je länger je mehr das Gefühl, für die Bildung unserer Kinder selber verantwortlich zu sein, Lehrer sind ja heutzutage vorallem mit erziehen anstatt mit lehren beschäftigt). Diese Seite habe ich im Netz gefunden und einige Übungsblätter ausgedruckt. Gestern habe ich mit Töchterchen einen Ordner gestaltet, und heute haben wir angefangen mit dem Nachhilfeunterricht, und ich muss sagen, sie war mit voller Begeisterung dabei, hat meine ungeteilte Aufmerksamkeit genossen. Wir haben einen Kriminalfall gelöst, und nebenbei geübt frei Deutsch zu sprechen und diesen Text anschliessend fehlerfrei aufzuschreiben.

So, jetzt da alle Spielgruppenkinder informiert, Tests gelernt, Tiere gefüttert, Liebster in der Feuerwehrübung kann ich mich dem vernachlässigten Haushalt widmen. Weiter packen kann ich ja morgen, habe ja wieder unplanmässig frei.

Übrigens, hättet ihr's gewusst? Der Auftrieb und die Gewichtskraft sind die beiden Kräfte, die auf einen Gegenstand im Wasser wirken. Ist der Auftrieb höher als die Gewichtskraft schwimmt der Gegenstand und umgekehrt. Ja, man lernt jeden Tag was neues (oder was vergessenes...)

4 Kommentare:

  1. Liebe Regula, ich sehe mal wieder, sind die Kinder erst in der Schule, sind die Eltern gleich doppelt gestresst. Anderthalb Jahre noch... dann ist meine Schonfrist rum!
    Mit eingefrorenen Wasserleitungen habe ich nicht zu kämpfen, dennoch mit Kälte und Schneemassen, das Autofahren ist ein Graus.
    Liebe Grüße
    Karoline

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  2. Abend Regula

    Ui ui ui was wird mich wohl erwarten wenn meiner in die Schule kommt? Meiner ist jetzt schöne 3 Jahre alt. Ich bin momentan mega froh muss ich mich noch nicht um die Schule kümmern..ich selbst habe die Schule gehasst...tja und wenn ich bei dir so gelesen haben sind da grosse unterschiede..naja ich muss es dann nehmen wie es kommt. Momentan bin ich froh habe ich dieser stress nicht. Aber du manchst mir ein relaxer Eindruck ..also natürlich im Positiven Sinn. Eher ruhig ..von dir könnte ich was gebrauche, lach! Ach bei uns ist es eisig in der Wohnung...musste den Kamin anfeuern...habe schon ein Pulli und Schal an...muss noch dicke Socken hervor kramen. Dir wünsche ich schöne Ferien und hebet sorg.
    hanna

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  3. Amerikanischen Schulen sind sehr unterschiedlich. Die Eltern sind vokale und ihre Meinung sehr laut. Unsere Kultur respektiert nicht die Lehrerin. Die meisten denken, dass sie mehr als andere bezahlt werden. Mein Mann ist ein Lehrer, ich kann Ihnen sagen, er wird nicht mehr bezahlt.

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  4. @Karoline und Hanna: Mir hat mal eine alte Frau gesagt:"Geniessen Sie die Zeit, wenn die Kinder klein sind, denn es ist die schönste Zeit und sie kommt nicht wieder!" Ich glaube sie hatte recht. Wobei ich relativieren muss: So schlimm, wie es jetzt vielleicht rüberkam ist es also schon nicht... Keep cool!
    @Tami: Leider ist das auch bei uns immer mehr so, dass die Eltern immer lauter werden den Lehrern gegenüber (und sind somit auch ein schlechtes Vorbild für ihre Kinder). Die Lehrer verlieren immer mehr ihrer Autorität. Auch bei uns verdienen die Lehrer verhältnismässig wenig (im Vergleich zu anderen Hochschulberufen). Daher haben wir in der Schweiz Lehrermangel.

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