Mittwoch, 23. Oktober 2013

Paris toujours

Nun auch der zweite Teil unserer Sommerferien:

Wir verabschiedeten uns von der Normandie und erreichten in gut drei Stunden Paris. Wir hatten ein Hotelzimmer am Stadtrand gebucht, sodass wir den ärgsten Verkehr vermeiden konnten. Obwohl ja schon das Gewusel auf der Péripherique nicht ohne ist, huch... aber auch hier bewährten sich die starken Nerven meines Mannes. Das Hotel haben wir relativ schnell gefunden, bloss die dazugehörige Garage nicht. Vor dem Hotel ist absolutes Halteverbot und weit und breit war kein Parkplatz in Sicht. Na ja, dann halt doch Halteverbot. Ich rannte zur Rezeption und erhielt dort freundlich Auskunft, wo die Garage zu finden sei und vor allem, was dort zu tun ist (ist nämlich nicht ganz einfach, vor allem wieder rauszukommen nach drei Tagen, aber das ist eine andere Geschichte) und nebenbei, ein solch starkes Gefälle wie in dieser Tiefgarageneinfahrt habe ich noch nicht mal in unseren Schweizer Bergen gesehen...



Nun waren wir angekommen im gemütlichen Hotelzimmer und in der Stadt der Liebe. Da ich im Vorfeld eher mit dem Sondieren der Sehenswürdigkeiten der Normandie beschäftigt war, habe ich Töchterchen den Auftrag gegeben, dasselbe für unseren Aufenthalt in Paris zu tun. Und ich muss sagen, sie hat das toll gemacht. Schaut selber, was wir alles gesehen haben:

Tour Montparnasse

Eine grandiose Aussicht, ich möchte behaupten die schönere als vom Eiffelturm, genossen wir von der höchsten Aussichtsterrasse von Paris. Und das wohlgemerkt, ohne Anstehen. Ganz Paris lag in Abendstimmung zu unseren Füssen!




Am Ankunftstag die Umgebung noch zu Fuss erkundet, waren wir am zweiten Tag mit der Metro unterwegs. Nicht nur für die Kinder schon ein Abenteuer an sich.



Bien sûr! Der Eiffelturm

Das 300 m hohe Wahrzeichen von Paris. Von Gustave Eiffel anlässlich der 100-Jahr-Feier zur französischen Revolution und der Weltausstellung 1889 errichtet.


Die langen Warteschlangen zum Lift sind wir umgangen und haben den Turm kurzerhand per pedes bestiegen.

Natürlich auch hier: grandiose Aussicht, aber man muss sich die Aussicht durch die Menschenmenge hindurch "erkämpfen"




Nicht nur beim Eiffelturm: Überall Souvenirs - Töchterchens Traum



Die oberirdische Metrostation Bir Hakeim ist die nächstgelegene zum Eiffelturm und erlangte traurige Bekanntheit durch die Nähe zum ehemaligen Vélodrome d'hiver wo während des zweiten Weltkriegs 13'000 Juden gefangen gehalten wurden.

Hôtel des Invalides

Der Sonnenkönig, Ludwig XIV. liess den Baukomplex für die versehrten Kriegsveteranen errichten. Unter der Kuppel des Doms befindet sich das Grabmal Napoleons. Das angegliederte Armeemuseum, welches eines der grössten weltweit sein soll, haben wir jedoch nicht besichtigt: niemand hatte mehr Lust auf einen Museumsbesuch, unsere Köpfe waren noch vollgestopft von all den Eindrücken der Normandie.


Nicht nur in der Normandie - mein Mann hat sogar in Paris einen Panzer entdeckt.




Per Metro gings weiter zum Montmartre. Dass Montmartre ein Hügel ist, sollte man beim Verlassen der Metrostation berücksichtigen. Wir schlossen uns nämlich nicht all den anderen Passagieren an, welche in den Lift stiegen und nahmen vorbildlich die Treppe... welche nicht mehr enden wollte, uff. Endlich an die Oberfläche gekommen, erreichten wir nach einem kurzen Fussmarsch die 1870/71 errichtete Basilika Sacré-Coeur.


Zwar nicht ganz so hoch, aber auch hier: eine traumhafte Aussicht über ganz Paris


Am Fuss der langen Treppe reiht sich ein Souvenirladen an den nächsten. Ja, ja, Töchterchen war ausser sich... Es lohnt sich übrigens, nicht gleich im ersten Laden seine Mitbringsel zu kaufen: Je weiter man sich von der Basilika entfernt, desto günstiger werden die Läden.


Am dritten Tag gönnten wir uns ein Batobus-Ticket. Dieses Fährschiff pendelt auf der Seine alle 15-30 Minuten. Das Schiff kann während des ganzen Tages an jeder der acht Haltestellen beliebig bestiegen und verlassen werden.


Unsere erste Station war das Musée d'Orsay. Auch hier sind wir nicht reingegangen, (wie bereits erwähnt: keine Museen mehr) aber wir wollten uns den ehemaligen, altehrwürdigen Bahnhof zumindest von aussen anschauen.






Weiter gings per Batobus bis zur Notre-Dame auf der Ile de la Cité. Schon vor 2000 Jahren stand hier ein römischer Tempel. Die altehrwürdige Kathedrale, erbaut zwischen 1163 und 1345 bietet Platz für 9000 Personen - gewaltig.


auf einer Brücke zur Ile de la Cité




Die Kathedrale ungestört und in Ruhe besichtigen zu können wäre eine Illusion. Die Besucher werden in einer langen Schlange durch das Bauwerk geschleust (wie übrigens auch schon im Sacré-Coeur). Sich besinnlich auf eine Kirchenbank setzen ist jedoch möglich.


Gleich neben der Kathedrale haben wir uns einen unverschämt teuren Kaffee resp. eine Cola gegönnt. Kleiner Tipp an dieser Stelle: Imbiss und Getränke morgens in einem günstigen Quartierladen einkaufen und im Rucksack mitnehmen, denn nicht nur die Cafés, auch die Verkaufsstände bei den Sehenswürdigkeiten sind unglaublich teuer (Wir haben tatsächlich eine Flasche Wasser für 8 Euro gesehen). Vor allem bei so heissem Wetter wie wir es hatten zahlt sich das aus.

Das Schiff brachte uns nun zum Louvre. Auch hier hat uns weniger das Museum (Mona Lisa lächelt auch ohne uns) als der Gebäudekomplex interessiert, der sich von einer mittelalterlichen Festung im 12. Jh. zu einem imposanten Renaissance-Königspalast entwickelt hat. Und natürlich die moderne Glaspyramide. 



Im Brunnen neben der Pyramide die Füsse abkühlen - ah - "wieviele Glasscheiben hat eine Seite der Pyramide? Und die ganze Pyramide?"



Überall präsent, und in allen möglichen Variationen: la Gendarmerie


Zu Fuss gings weiter durch den Jardin des Tuileries....


...über den Place de la Concorde, am Obelisken vorbei...


...und durch die Champs Elysées. Töchterchens Hauptattraktion. Heutzutage gibt es in der berühmten Einkaufsstrasse auch durchaus ein paar (wenige) Läden mit erschwinglichen Preisen. Töchterchen ist ganz stolz auf ihre H&M-Plastiktüte aus der Champs Elysées.



Mittlerweile schon Abend, erreichten wir den Arc de Triomphe.





Sogar die Schweiz ist am Triumphbogen verewigt.





Müde gings per Metro zurück zum Hotel...


...und anderntags erreichten wir reich an Erinnerungen die Schweizer Grenze.



Doch wir kommen wieder, ganz bestimmt!

1 Kommentar:

  1. Liebe Regula, mit diesem Beitrag hast Du mir eine grosse Freude gemacht. Ich war viele Jahre nicht mehr in Paris aber langsam kommen die Erinnerungen wieder hoch wenn ich deine Bilder betrachte.

    Vielen Dank und herzliche Grüsse
    Elisabeth

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