Montag, 15. August 2011

Grossätti

Heute kam nach fünf Wochen unser Wecker wieder mal zum Einsatz. Der Alltag hat uns wieder. Die Kinder gingen zur Schule und ich widmete mich wie gewohnt meinem Haushalt. Beim Mittagessen hatte ich fast zu wenig Ohren um all den Neuigkeiten meiner Kinder zu horchen: neue Lehrer, neue Mitschüler, neues Schulzimmer, neue Regeln, usw. Um eins ging die Schule weiter und ich sass vor einem Stapel Hefte und Schulbücher, die eingefasst werden sollten. Schliesslich müssen ja die Mamis auch etwas vom ersten Schultag haben... Ich entschied mich, erst mal im Spielgruppenlokal vorbeizuschauen, was es dort noch für den Start zu organisieren gibt. Das anschliessende Einkaufen war keine gute Idee. Im angrenzenden katholischen Kanton war ja heute Feiertag. An solchen Tagen könnten man im Supermarkt jeweils denken, der Krieg breche aus... Ich werde wohl nie verstehen, wieso die Leute an einem solchen freien Tag ausgerechnet Lebensmittel einkaufen müssen?! Morgen haben doch die Läden in den katholischen Kantonen auch wieder auf! Um vier war die Schule aus, und wie zu erwarten war so nach dem ersten Tag, waren die Kinder völlig k.o. Töchterchen war überdreht und Söhnchen war total müde und übellaunig. Natürlich habe ich die beiden eingespannt beim Hefte einfassen (obwohl ich alleine vermutlich schneller fertig gewesen wäre...) Aus dem nichts heraus fing Söhnchen an zu weinen. Vermutlich war alles etwas zu viel heute... Er musste an seinen Grossvater denken, der vor drei Jahren so plötzlich gestorben ist. Er möchte so gerne seinen Grossätti wieder sehen, weinte er. Für vieles gibt es Erklärungen oder einen Weg wie man die Kinder trösten kann, wenn sie traurig sind. Aber bei der Trauer um einen geliebten Menschen gibts einfach nichts, was man für die Kinder tun kann ausser fest drücken und für sie da zu sein. Ich habe ihm erklärt, dass Grossätti immer einen Platz in seinem Herzen haben wird. Da sind mir Tränen selber in die Augen gestiegen. So ein lieber Mensch musste viel zu früh gehen, das Leben ist manchmal so ungerecht...Grossätti, du fehlst einfach.

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