Freitag, 26. August 2011

Knete

Der Junge kam dann gestern doch wieder in die Spielgruppe. Genau wie am Dienstag fing er wieder an zu schreien. Dieses Mal aber nicht in der Garderobe, sondern im Stuhlkreis, wo ich den Kindern "Ich will meine Mami" erzählt habe. Das Bilderbuch erzähle ich immer Anfang Spielgruppenjahr. Es handelt von drei Eulenkindern die in ihrer Baumhöhle auf ihr Mami warten, das dann, nach Hoffen und Bangen der Kleinen natürlich auch wieder kommt. Ich frage mich jedoch, ob die Kinder gestern wirklich soviel mitbekommen haben, da es ja, wie gesagt, etwas laut war.... Der Junge schrie weiter, und zwar lauthals, eine Stunde lang. Ein Mädchen schaute ihn an und stellte ganz nüchtern fest: "Der kann ja gar nicht spielen, wenn er dauernd weint!" Beim Znüni schnitzte ich einem Jungen eine Maus aus einer Birne. Der weinende Junge, verstummte plötzlich, nahm, entgegen seinem Vorsatz er esse nichts, einen Lebkuchen aus seinem Täschli,  und wollte auch eine solche Maus. Ich schaute etwas unschlüssig, sagte, das werde schwierig, worauf er gleich wieder sein Gesicht verzog. Also versuchte ich es. Das war eine kleine Herausforderung. Der Junge bekam aber eine einigermassen annehmbare Lebkuchen-Maus. Dann fragte er mich: "Wieso muss ich denn alleine in der Spielgruppe bleiben?" Ich habe ihm erklärt, damit die Mami mal zu hause in Ruhe putzen und einen Kaffee trinken kann. Und wenn er seine Mami da hätte, könnte er doch gar nicht richtig mit den anderen Kinder spielen. Er nickte, ass fertig, stand auf und spielte, als hätte er nie was anderes gemacht.

Auf den Basteltisch habe ich gestern Knete gelegt. Auch das gehört zum Spielgruppenbeginn, denn Knete eignet sich wunderbar um Gefühle zu verarbeiten. Alle Kinder, eben bis auf einen..., kneteten mit Hingabe eine Stunde lang bis zum Znüni. Die Knete mache ich jeweils selber. Das ist einfach, der Teig ist sehr weich, kostet nicht viel und zudem ist es nicht so schlimm, wenn ein Kind mal etwas davon in den Mund steckt.


Knete

2 Tassen Mehl
1 Tasse Salz
2 Tassen Wasser
1 Esslöffel Öl
1 Teelöffel Weinsteinpulver oder Zitronensäure
etwas Lebensmittelfarbe

Alle Zutaten in einer beschichteten Pfanne mischen, aufkochen und so lange rühren und wenden, bis sich der Teig von der Pfanne löst. Evtl. mit wenig Mehl durchkneten. In einem Plastiksack mit Klammer verschlossen, hält sich der Teig monatelang, auch bei Zimmertemperatur.


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