Sonntag, 6. November 2011

Auf den Spuren der alten Eidgenossen

Heute sind wir auf den Spuren der alten Eidgenossen gewandelt. Wir wollten den Kindern die Geschichte unseres Landes etwas näher bringen. Die Vorfreude der Kinder hielt sich, gelinde ausgedrückt, sehr stark in Grenzen. Töchterchen hatte überhaupt keine Lust. Sie hatte urplötzlich Kopfschmerzen und Übelkeit, sie könne auf keinen Fall mitkommen. Unsere Überzeugungsversuche arteten aus in eine Riesenszene seitens Töchterchen. Um zwei ging es dann endlich los. Mit Töchterchen. Ihrem Redeschwall im Auto nach zu urteilen, war ihr auch überhaupt nicht mehr übel... Unweit von Sempach LU haben wir das Schlachtfeld und die Schlachtkapelle besucht. Am 9. Juli 1386 haben hier die Eidgenossen mit dem Sieg über die Habsburger ein weiteres Stück Unabhängigkeit errungen.



Die Schlachtkapelle soll an der Stelle stehen, an der Herzog Leopold III von Habsburg gefallen ist.





Der Heldenlegende nach soll sich Arnold Winkelried in der Schlacht von Sempach für die Eidgenossen geopfert haben, in dem er sich in die Lanzen der Habsburger warf und so eine Bresche in die gegnerische Linie riss. Dabei soll er seinen Kameraden zugerufen haben: "Der Freiheit eine Gasse. Sorget für mein Weib und Kind."

Die Kinder waren dann doch ganz beeindruckt. Söhnchen fragte dauernd: "Genau hier haben sie gekämpft?" Er konnte es kaum fassen. Auch ich empfand ein komisches, etwas beklemmendes Gefühl. Zu wissen, an einem Ort zu stehen, wo so viele Menschen ihr Leben gelassen haben. Für die Freiheit, für ihr Vaterland. Heute, nach 625 Jahren unvorstellbar. Jedenfalls in der Schweiz. Da tut es doch gut, ab und zu in der Geschichte etwas zurückzureisen, zu den Wurzeln unseres Landes, dessen Annehmlichkeiten wie Freiheit, Sicherheit und Demokratie wir doch so gerne als Selbstverständlichkeit hinnehmen.

Ich hätte die Stimmung auf der Anhöhe gerne noch etwas länger auf mich wirken lassen. Wir entschieden uns dann aber für einen Abstecher ins Städtchen Sempach und an den Sempachersee.










Bei der Seepromenade gibt es eine hübsche, kleine Imbissbude (Umbertos Kiosk). Dort leisteten wir uns einen Kaffee und für die Kinder einen Schokoriegel, setzten uns damit ans Ufer und liessen uns die Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen. Traumhaft diese Herbststimmung am See! Der Abstecher hat sich wirklich gelohnt.

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