Freitag, 25. November 2011

Traurige "Mailänderli"

Heute gabs Tränen. Töchterchen kam von der Schule nach Hause, verkroch sich in ihrem Zimmer unter die Bettdecke und weinte bitterlich. Eine Katze aus der Nachbarschaft ist überfahren worden... Es war nicht irgendeine Katze. Es war eine spezielle Katze. Seit diesem Sommer war sie häufig in unserem oder Nachbars Garten anzutreffen. Sie liebte die Menschen. Kam dahergerannt, wenn sie jemanden kommen sah. Wenn man sich hinkniete, hüpfte sie auf den Schoss und liess sich unter wohligem Schnurren streicheln. Sie lief den Kindern hinterher wie ein junger Hund. Da wir nicht genau wussten, wem sie gehört und wie sie hiess, nannten wir sie einfach "Wuscheli". Weil sie so wuschelig aussah mit ihrem roten, langhaarigen Fell. Unsere Kinder hätten sie am liebsten reingenommen und behalten. Ich erklärte Ihnen, dass wir das nicht einfach dürfen. Dass sie jemandem gehört. Zudem haben wir ja selber eine Katze. Die hätte vermutlich nicht so Freude gehabt an dieser Konkurrenz. Ja, und jetzt ist das eingetroffen, was ich so befürchtet habe: Heute morgen hat unser Nachbarmädchen Töchterchen in der Schule erzählt, dass "Wuscheli" überfahren worden sei. Töchterchen hat den ganzen Morgen den Kloss im Hals runtergeschluckt. Am Mittag konnte sie ihre Trauer endlich zulassen. Ich hatte selber Tränen in den Augen, "Wuscheli" war so eine liebe Katze. Natürlich wollte Söhnchen nachher wissen, wieso seine Schwester denn geweint habe. Da weinte dann auch Nummer drei.

Jetzt wissen wir wieder genau, wieso unser Katerchen eine Stubenkatze ist und bleibt. In unserem Quartier werden die meisten Katzen kein Jahr alt. Unsere letzte Katze wurde nicht mal halbjährig. Die Strasse an der wir wohnen ist ja eigentlich nicht vielbefahren. Wir haben sogar ein Fahrverbot mit "Zubringerdienst gestattet". Doch Insider wissen, dass die Strasse ins Nachbardorf führt, und benutzen sie als Schleichweg, und dies meistens in einem ziemlich unangepassten Tempo. Da nützen alle "Achtung Kinder"-Schilder nichts und auch der Fussgängerlängsstreifen, der auf meine Unterschriftensammlung hin aufgemalt wurde ist sprichwörtlich "für die Katz"...

Am Nachmittag konnte ich die Kinder etwas ablenken mit "Guetzli" backen:



Mmh, rechtzeitig zum ersten Advent sind unsere "Mailänderli" fertig. Ich glaube Mailänderli kennt man, trotz ihres Namens, nur in der Schweiz. Das muss ich jetzt grad ändern, denn Mailänderli sind meiner Meinung nach die besten Weihnachtsplätzchen überhaupt und ganz einfach:

Zutaten:
250 g Zucker
250 g Butter
1 Prise Salz
3 Eier
500 g Mehl
1 Zitronenschale gerieben
2 Eigelb zum Bestreichen

Butter, Zucker, und Eier schaumig rühren. Mehl und Zitronenschale beigeben und rasch mit kühlen Händen zu einem zarten Teig verarbeiten. 1 Stunde kühlstellen.

Auf wenig Mehl 5mm dick auswallen, mit beliebigen Förmchen ausstechen. Auf mit Backtrennfolie belegtem Blech eine halbe Stunde kühlstellen. Vor dem Backen mit zerklopftem Eigelb bestreichen.

Backen: Ofen vorheizen und Blech in der Mitte, bei 180° C, 10 - 15 Min. backen.


Auch mit der Adventsdekoration sind wir fast fertig. Hier ein paar Bilder. Das schöne daran ist, das wirklich jedes Stück, das wir aufgestellt oder aufgehängt haben eine Geschichte erzählt:

Die Krippe habe ich von meiner Mama. Söhnchen hat sie liebevoll eingerichtet. Die Figuren begleiten mich zum Teil seit meiner Kindheit, einige habe ich dazugekauft. Die Krippe steht neben dem Foto meiner geliebten Grosseltern, das mache ich jedes Jahr so.


Diesen hübschen, selbstgemachten Engel habe ich letztes Jahr von Töchterchen zu Weihnachten bekommen.

Diesen Engel habe ich von einer Freundin mal geschenkt bekommen. Er ziert das ganze Jahr den Garderobenschrank. Im Advent leisten ihm jeweils vier Kerzen Gesellschaft.


Unser "UNICEF"-Wichtel darf nicht fehlen. Der einzige, der vor zwei Jahren übriggeblieben ist, als wir Selbstgebasteltes für einen guten Zweck an einem Weihnachtsmarkt verkauft haben.

Diese Windlichter hat mir mein Patenkind gabastelt, als sie noch klein war. Jetzt ist sie bald 18 und die Windlichter zieren jedes Jahr im Advent die Fensterbank meiner Küche.
Das Bild ist etwas überbelichtet, habs leider nicht besser hingekriegt. Diesen kleinen Schutzengel habe ich vor drei Jahren von einem meiner Spielgruppenkinder zu Weihnachten geschenkt bekommen.

1 Kommentar:

  1. Ohje, das ist ja traurig, wenn ich so etwas lese, wird mir immer ganz anders. Wir haben auch einen Kater, er geht raus, bleibt aber Gott sei Dank nur im Hof.
    Danke für das Rezept. Gott sie Dank, das du sie ein bisschen ablenken konntest.

    LG

    Barbara

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