Samstag, 17. März 2012

Endlich aufräumen!

Eigentlich sollte mein Streik noch bis morgen Abend dauern. Heute Abend habe ich Forfait gegeben. Ich möchte heute einen gemütlichen Abend verbringen. So richtig gemütlich kann es nur werden, wenn auch aufgeräumt ist. Hier also meine Bilanz der vergangenen Woche:

So sah es vor einer Woche aus:


 Nun habe ich zwar nicht aufgeräumt, aber immer mal wieder fotografiert:






Die Dreckwäsche schaffte es dank meines Liebsten wenigstens noch bis in den Keller.

Die Wäsche, die ich letzten Sonntag gewaschen habe, blieb die ganze Woche hängen. Mein Mann: "Ich wollte sie abnehmen, aber sie war noch nass."...


Mein Mann versuchte zwischenzeitlich das Zepter in Sachen Ordnung in die Hand zu nehmen. Ach wie gut es tat, sich zurückzulehnen und für einmal dem Disput betreffend Aufräumen nur mit verschränkten Armen zu lauschen. Fazit unserer Kinder: "Der Papi ist die strengere Mami..."


Mein Liebster machte übrigens auch Nachtessen und anschliessend die Küche (mindestens bis am Donnerstag), er ging zweimal einkaufen, nicht ohne sich wieder einen Kommentar verkneifen zu können: "Was? So viel?" (Es standen genau drei Dinge auf dem Einkaufszettel...).

Ich habe natürlich die vergangenen Tage nicht nur gestreikt. Wie versprochen habe ich die Kinder geweckt, Frühstück gemacht. Ich habe Mittagessen gekocht, in der Küche das nötigste aufgeräumt, den Kinder bei den Hausaufgaben geholfen. Ich habe im Garten Sträucher geschnitten und das erste Unkraut ausgezupft. Dank meines Streiks hatte ich Zeit einen Teil des Kellers aufzuräumen. Gestern habe ich den Müll rausgestellt (ich möchte nicht, dass der noch eine Woche lang vor sich hinstinkt), und ich habe Kinderkleider für die Frühlingsbörse angeschrieben. Ich war mit Töchterchen beim Zahnarzt (ich konnte ja wohl schlecht den Termin absagen mit der Begründung: die Mutter streikt...) und ich war mit Töchterchen heute beim Geigenbauer um ihren Geigenbogen flicken zu lassen. Ich war am Dienstag, als Töchterchen den Bogen ausgerechnet in meiner Streikwoche geschlissen hat "not very amused". Heute beim Geigenbauer bedachte mich Töchterchen mit einem triumpfierenden Seitenblick, als dieser erklärte, das passiere ab und zu, vorallem bei Leuten die fleissig spielen...

Ich habe festgestellt, dass ich viel mehr Zeit als angenommen für die Spielgruppenvorbereitung brauche. Etwas, dass ich immer so zwischendurch mal schnell erledige, aber halt anscheinend doch ganz viel (unbezahlte) Zeit in Anspruch nimmt.

Ich habe auch gemerkt, dass das Anstrengende, Nervenaufreibende eigentlich gar nicht unbedingt der Haushalt ist, sondern doch eher, das dauernde da zu sein für die Familie. Ansprechperson für alle Fragen, Wehwechen und Sörgelchen.

Ob ich etwas bewirkt habe mit meinem Streik wird sich zeigen. Ich habe gelernt die Unordnung auszuhalten und abzuwarten, vielleicht räumt ja doch ein anderer weg (man muss den anderen ja schliesslich auch mal eine Chance lassen...). Meine Familie hat meinen Streik auch weitestgehen akzeptiert. Einzig mein Vater brauchte etwas länger, bis er am Donnerstag begriff: "Ja kann ich meinen Bettanzug jetzt nicht wechseln?""Doch, kannst du. Gewaschen wird er einfach nicht!"

Ich hatte aber schon das Gefühl, dass zumindest mein Mann meine Arbeit schon schätzt. Er sagte mir auch zwischendurch, wenn ich trotzdem etwas erledigte: "He, du sollst doch jetzt streiken!"

Und er brachte mir vom Einkaufen das hier heim:




5 Kommentare:

  1. Liebe Regula,

    bewundernswert, dass du durchgehalten hast. Ich denke dein Mann hat schon etwas begriffen. Du berichtest uns doch hoffentlich, ob dein Streik gefruchtet hat.

    Lg

    Barbara

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  2. Siehst du, so hat jeder was gelernt :-)Der Bär ist ja allerliebst und hoffentlich kein Bestechungsversuch :-)))??

    Ich wünsche dir und deiner Familie einen entspannten aufgeräumten Sonntag

    Miriam

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  3. Liebe Regula

    Du bist cool...! Das muss doch jetzt einfach mal gesagt werden! Ich finde das ganz richtig was Du gemacht hast und vor allem ich finde Du kannst stolz auf Dich sein, das so lange ausgehalten zu haben. Wie oft hatte ich mir vorgenommen einfach nichts zu tun und dann mal zu schauen was da so passiert, zumal ich ja auch noch 70% berufstätig bin und auch mal Feierabend verdient habe!!!

    Leider bleibt der Eindruck den die Familie vermittelt bekommt während eines Mama-Streiks nicht lange hängen und man fällt in alte Gewohn- und Verwöhntesten zurück....! Aber es ist es wert immer mal wieder zu machen.

    Hast Du super gemacht und auch wenn ich Dich nicht persönlich kenne, aber ich bin stolz auf Dich.

    Herzliche Grüsse und einen tollen Wochenstart

    Monica

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  4. Vielen Dank für eure lieben Kommentare. Ich hatte ja schon einige Bedenken bei dieser Aktion, man könnte mich als Rabenmutter bezeichnen.. :-)

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  5. Hallo Regula

    Gut gemacht! Ich hätte es glaub nicht so lange ausgehalten. Ich war mal 3 Tage weg und mein Mann musste Haushalten und Kind versorgen...als ich Heim kam...sah ich ein müder Mann, ich konnte mich gleich zum Znacht hinsetzen...ich fragte ihn; ist alles gut gegangen? da kam ein verzögertes...ja-aaa - nah-jaaa...geht so.Was ist den passiert ? Die ganzen Tage waren nur ' stress'
    das hat mir auch wunderbar gut getan! Ich war wieder wie ein vögelchen! hanna

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